Private Debt - Mittelstandsfinanzierung durch Nicht-Banken
Worauf Sie als Unternehmer achten müssen
Mit billigem Geld drückt die Europäische Zentralbank die Zinsen gegen Null und sorgt für traumhafte Finanzierungskonditionen. Und dennoch erhält nicht jedes Unternehmen seinen Wunschkredit. Basel III, mit seinen erhöhten Eigenkapitalanforderungen für die Unterlegung von Krediten, zwingt die Banken, ihr Eigenkapital auszuweiten und es selektiver einzusetzen. Oft scheitert es also an der Bonität oder der Finanzierungsbedarf ist zu kurzfristig, zu speziell oder zu komplex. Für solche Situationen eignen sich Private Debts: Fremdfinanzierungen ohne Banken, direkt über institutionelle Investoren.
Flexibel finanziert – ohne Bank
Private Debt ist ein Sammelbegriff für verschiedenste Finanzierungsformen: Von vorrangigen oder nachrangigen Krediten (Direct Lendings) über Bonds und Wandelanleihen bis hin zu zinslosen Zero-Bond-Konstruktionen ist theoretisch alles möglich. In der Praxis sind jedoch die klassischen Formen des Kredits oder der Anleihe relevant. Man unterscheidet hier zwischen Single Investments oder Club Deals. Beim Single Investment erhält der Unternehmer seinen Kredit von einem einzigen Investor. Sie bedienen üblicherweise Volumina von 5 bis 20 Mio. Euro. Während größere Finanzierungen (bis zu 150 Mio. Euro) in der Praxis auch als Club Deal erfolgen, für den sich mehrere Investoren zusammenschließen.
Der große Vorteil von Private Debt gegenüber der Bankenfinanzierung ist ihre höhere Flexibilität. Zwischen der Entscheidung, dass das Unternehmen eine Fremdfinanzierung braucht, und der Vertragsunterzeichnung mit den Investoren liegen manchmal nur ein bis drei Wochen.
Den richtigen Partner finden
Der Erfolg von Private Debt steht und fällt mit dem richtigen Investor. Denn in der Praxis sind Unternehmen von Private Debt-Investoren noch stärker abhängig und mit ihnen noch intensiver, in Kontakt als mit Gläubigerbanken. Auf der Suche nach dem richtigen Partner sehen Sie sich als Unternehmer drei verschiedenen Investoren-Typen gegenüber:
Typ I finanziert zu einem akzeptablen Preis und begleitet Ihr Vorhaben bis zum Ende der Laufzeit, ohne sich weiter einzumischen.
Typ II besitzt zusätzliche Expertise und bringt diese in Ihr Unternehmen ein. Sein Ziel ist es jedoch nicht, am Ende der Laufzeit sein Fremd- in Eigenkapital zu tauschen.
Typ III hingegen ist aggressiv, mischt sich in strategische Angelegenheiten ein, möchte über seinen Kredit einen Fuß in Ihr Unternehmen bekommen.
Der Erfolg steht und fällt mit guter Vorbereitung und Verhandlungsgeschick. Auch wenn die Finanzierung drängt – wichtig ist eine gute Vorbereitung, mit ausführlicher Due Diligence und der Ansprache von mindesten zwei bis drei Investoren. Für Ihre Verhandlungen gilt grundsätzlich: Handeln Sie ausreichend Puffer bei allen Kreditklauseln und (Neben-)Abreden aus, denn der Investor möchte diese naturgemäß möglichst eng fassen. Vereinbaren Sie deutsches Recht. Dieses ist tendenziell unternehmensfreundlich und macht Investoren einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Engagement schwerer als beispielsweise das englische Recht. Halten Sie die Liste von Zustimmungspflichten des Kreditgebers (bei Akquisitionen, Veräußerungen, und Reorganisationen) möglichst kurz.
Private Debt macht eine Menge möglich
... ist aber komplexer als eine klassische Bankfinanzierung und geht nicht mal eben so nebenher. Für einen solchen Deal brauchen Sie externe Unterstützung, jemanden, der Ihnen hilft, den richtigen Investor zu finden, Sie bei Verhandlungen berät und gegebenenfalls Ihre Finanzabteilung bei der laufenden Kommunikation mit dem Investor entlastet. Sprechen Sie uns an!
Dr. Udo Mösta
Geschäftsführer DR.UM Consulting GmbH
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